Zahnfreundliche Ernährung bei Kindern

Gesunde Zähne sind wichtig für Kinder. Nicht nur fürs Lächeln, sondern auch fürs Kauen, Sprechen und allgemeine Wohlbefinden. Zähneputzen gehört da natürlich dazu. Aber genauso entscheidend ist, was auf dem Teller und im Becher landet.

Warum Zucker das Problem ist

Bakterien im Mund lieben Zucker. Sie verwandeln ihn in Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Und schon entsteht Karies. Kinderzähne sind noch empfindlicher, weil ihr Schmelz dünner ist. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen, welche Zuckerarten Kinder essen und auch trinken.

Zucker ist nicht gleich Zucker – aber für die Zähne immer Risiko

Den Haushaltszucker (Saccharose) kennen wir alle: Der „Klassiker“ in Süßigkeiten, Limos und Kuchen ist besonders ‚kariogen‘. Das ist Slang für etwas was Karies bewirkt. Der Fruchtzucker (Fructose) hingegen klingt gesund, steckt aber in Getränken wie Säften und Smoothies, die angeblich gut für uns sind, sowie in Trockenfrüchten. Auch hier freut sich das Karies.

Traubenzucker (Glucose) – Man kennt es als Geschenk aus der Apotheke für die Kleinen: Schnell im Blut, schnell schädlich für die Zähne. Hmm. Gerade in der Apotheke!

Milchzucker (Lactose): Kinder trinken viel Milch. Ob das an Tradition oder der prominenten Werbung für Milchprodukte liegt, dass Kinder Kalzium aus Milch benötigen, um groß und stark zu werden – egal. Milch ist nahrhaft, ja, aber die darin enthaltene Laktose heißt auch Milchzucker, weil sie genau dies ist. Zucker. Wenn unsere Kinder nun dauerhaft an Milchflaschen nuckeln, schädigt das die Zähne. Wer nach Alternativen sucht, ist mit ungesüßter Hafermilch gut beraten (für Kinder ab dem 2. Lebensjahr), da sie keine Laktose enthält. Hier ist jedoch zu beachten, dass sie weniger Nährstoffe enthält als Kuhmilch. Hier geht’s zum Vergleich.

Versteckter Zucker befindet sich oft in Snacks wie Müsliriegeln, vermeidlich gesunden Joghurts, Ketchup oder Fertiggerichten – also unbedingt immer Etikette checken!

Kurz gesagt: Egal ob weiß, braun, flüssig oder „natürlich“ – Zucker bleibt Zucker.

Zuckeralternativen für gesündere Zähne

  • Xylit (Birkenzucker): Richtig zahnfreundlich, hemmt Bakterien und regt Speichel an. Xylit ist daher in Zahnpflegekaugummis enthalten. Aber Achtung: Zu viel kann Bauchweh machen.
  • Sorbit & Co.: Weniger schädlich, aber abführend bei großen Mengen. Xylit pflegt jedoch mehr als Sorbit.
  • Stevia: Pflanzlich, nicht schädlich für die Zähne. Aber oft in Kombiprodukten mit Zucker versteckt.Viele Eisdielen bieten mittlerweile lecker Eis mit Stevia an. Kinder merken den Unterschied meist nicht. Die Zähne müssen aber dennoch geputzt werden.
  • Honig, Agavendicksaft, Dattelsirup: Natürlich und nahrhaft, ja, aber für die Zähne leider genauso schädlich wie Zucker.

Fazit: Nur Xylit und Stevia sind wirklich zahnschonend. Alles andere tut den Zähnen keinen Gefallen.

Quelle: Judit Herbert von Pixabay

Echtes Essen nicht vergessen!

Die Erährung sollte sich natürlich nicht nur darum drehen, welche Süßstoffe ich meinem Kind geben kann. Sondern echte, vollwertige Nahrungsmittel müssen auf den Tisch.

Gemüse & Obst: Knackige Snacks wie Karotten oder Paprika wirken wie eine Mini-Zahnbürste. Obst lieber frisch servieren, anstatt Fruchtsäfte.

Milchprodukte: Käse, Joghurt und Milch liefern Kalzium und Phosphat – top fürs Zahngerüst. Käse hat zusätzlich den Vorteil, dass er Säuren neutralisiert.

Vollkornprodukte machen satt, fordern kräftiges Kauen und regen dadurch den Speichelfluss an.

Aber warum ist Speichelfluss gut?
Er neutralisiert Säuren und stellt den natürlichen pH-Wert wieder her (hallo, Mundgeruch!), spült Essensreste runter, und hilft sogar dem Erhalt von Zahnschmelz durch Mineralstoffe.

Die besten Durstlöscher sind definitiv Wasser & ungesüßter Tee: die spülen den Mund kräftig durch und enthalten 0 Zucker.

Alltagstipps für Eltern

Am besten wird der Alltag so organisiert, dass es feste Mahlzeiten gibt, anstatt Dauer-Snacken und-Nuckeln an süßen Getränken. Die Zähne brauchen Zeit sich zu erholen von der letzten Malzeit, und deren Säuren.  Sonst stehen sie unter Dauerstress, der sich dann bald in Karies äußert.

Süßes sollte clever eingeplant werden. Lieber essen wir einen Nachtisch direkt nach dem Essen als alleine Süßes zwischen den Malzeiten. Das hat auch gleich den positiven Nebeneffekt, dass der Zuckerschock geringer ausfällt bei den Kleinen.

Schenkt nicht nur dem Essen eure Aufmerksamkeit, sondern auch den Getränken. Sie können nicht nur reine Kalorienbomben sein, sondern auch wahnsinnig viel Zucker enthalten.  Als Standard sollte Wasser gelten, und Saft höchstens verdünnt als Schorle.

Haltet zur Not für die älteren Kinder immer Kaugummi mit Xylit bereit, für Situationen in denen Zähneputzen nach dem Essen nicht möglich ist.

Wie auch beim Verhalten, gilt beim Essen: Den Kindern ein Vorbild!

Eltern stellen die Weichen für eine gesunde und zuckerarme Ernährung. Ihr habt in der Hand, was eure Kinder in der Küche finden. Süße Snacks sollte eine Ausnahme sein, auch wenn es schwer fällt beim Bäcker nein zum Kuchen zu sagen.

Deine Zahnarztpraxis Reiniger

Quelle Headerbild: Anna Prosekova von Pixabay

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