Der Zahn, das Unterrichtsfach

Oder: Wie sieht Zahnerziehung an deutschen Schulen aus

Die Lehre vom Zahn und Zahnpflege ist nicht mehr nur ein nice-to-have an deutschen Schulen, sondern bereits Alltag. Und Studien zufolge tatsächlich sehr essenziell für lebenslange Zahngesundheit!

Was wird aktuell getan an deutschen Schulen?

Es gibt bundesweite Ansätze für die Zahngesundheit an Schulen, sowie Initiativen einzelner Bundesländer. Ein paar Initiative stechen bei der Recherche hervor:

Über den Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienst (KJZÄD) in Gesundheitsämtern läuft in Schulen regel­mäßig die Gruppenprophylaxe: Zahncheck, Putzübung, Fluoridierung, Ernährungs-Tipps, Kariesaufklärung, manchmal sogar Fissurenversiegelung. Diese umfangreiche und aktive Programm zeigt große Erfolge: In Deutschland sind 80 Prozent der 12-Jährigen kariesfrei.

Manche Bundesländer führen zusätzlich Programme durch, wie „Gesund Leben Lernen“ in Niedersachsen. Hier wird Zahngesundheit in den Schulalltag integriert, mit Workshops, Lehrer‑Schulungen und Projektarbeit.

Wichtig zu wissen: Alle Kinder bis 16 Jahre haben gesetzlich Anspruch auf Vorsorge. In Schulen oder Kooperationen mit Kitas. Diese Vorsorge beinhaltet Zahnputzübungen, Fluoridierungsmaß­nahmen und altersgerechte Aufklärung.

Weniger Karies dank Schule!

Laut einer Studie mit 9–12-Jährigen, führte ein Programm durch Lehrkräfte zu 35 % weniger Karieszuwachs. Aber leider gibt es wie andersweitig auch bei der Zahngesundheit Ungleichheiten festzustellen: Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien profitierten weniger.
Eine Freiburger Untersuchung zeigte: Mittel‑ und Hauptschüler:innen hatten schlechtere Zähne als Gymnasiast.innen. Hier brauchen wir gezielte Maßnahmen bei Risikogruppen.

Ziel der Bundeszahnärztekammer für 2030 ist es, dass 87 % der Kinder mindestens zweimal täglich Zähne putzen. Als Mutter eines Kleinkindes sag ich hier: Sportliches Ziel!

Was bleibt noch zu tun?

Fluoride im Schulalltag stärker einzusetzen, zusätzlich zum täglichen Zähneputzen, und dies vor allem in Karie­s‑Hotspots.

Doch damit ist es nicht getan. Benachteiligte Gruppen müssen aktiv gefördert werden.
Und wie kann hier die Schule unterstützen?

  • Intensivere Prävention in „Risikogebieten“ wie Realschulen/Hauptschulen.
  • Kostenloses fluoridhaltiges Schul-Zahnpflege-Set für zuhause und für die Schule.

Zahnerziehung gehört schon ins Studium

Aber wie auch für viele andere Themen, die zu kurz kommen,, bräuchten Lehrer:innen einfach mehr Zeit: am zielführendsten wären dann integrierte Zahnpflege-Workshops, ohne, dass der Matheunterricht kürzer ausfällt.

Zahnmedizinstudierende sollen außerdem schon in der Ausbildung lernen, wie man Prävention vermittelt. In vielen Curricula an der Uni fehlt das noch.

Bildquelle: Moondance von Pixabay

Lehrkräftetraining & Community-Building

Workshops für Lehrkräfte, Schulgesundheitspflege und lokale Zahnärzt:innennetzwerke könnten Schul-Projekte nachhaltiger im Stundenplan und Schulalltag verankern.

Studien und Überwachung von Programmen helfen dann, Fortschritte zu sehen und gezielt zu verbessern.

Was halten wir fest?

Es ist wie mit so Vielem: Zahngesundheit ist nicht fair verteilt in unserer Gesellschaft

Aktuell laufen an Schulen viele Initiativen: Zahnarzt-Check, Gruppenprophylaxe, Workshops, Fluorideinsatz. Und das zahlt sich aus: weniger Karies, bessere Zähne bei Kindern.

ABER:

  • Ungleichheiten – Kinder aus sozial schwächeren Familien brauchen gezielte Booster.
  • Mehr Fluorid und regelmäßigere Schul‑Interventionen würden helfen.
  • Ausbildung – auch Zahnstudierende und Lehrkräfte brauchen mehr Tools für Prävention.
  • Monitoring – du kannst nur steuern, was du misst. Also dranbleiben, und regelmäßig zu uns in die Praxis kommen zur Kontrolle 🙂

Deine Zahnarztpraxis Reiniger

Headerbild Quelle: Moondance von Pixabay

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