Zähneputzen – Die verrücktesten Zahnpflege-Methoden weltweit
Zähneputzen – klingt erstmal ziemlich unspektakulär. Zahnbürste raus, Zahnpasta drauf, schrubben, spülen, fertig. So machen wir’s halt. Doch was, wenn ich dir sage, dass Menschen auf der ganzen Welt teils ganz andere Tricks auf Lager haben, um ihre Beißerchen in Schuss zu halten? Von Baumzweigen bis zu Holzkohle – Zahnpflege ist global gesehen ein richtig bunter Haufen. Und manchmal sogar lecker!
Also schnapp dir deine Zahnbürste (oder auch nicht) – wir reisen einmal um die Welt der alternativen Zahnpflege.
1. Miswak – Der Baumzweig mit Biss (Naher Osten, Afrika, Südasien)
Bevor die Zahnbürste erfunden wurde, gab’s schon: Miswak. Ein Zweig vom sogenannten Zahnbürstenbaum. Einfach kauen, bis Fasern abstehen, und los geht’s mit dem natürlichen Zähneputzen. Antibakteriell, plastikfrei – und erstaunlich effektiv!

2. Holzkohle – Schwarz macht weiß? (Indien, Afrika, Südostasien)
Pulverisierte Holzkohle wird vielerorts zum Putzen benutzt – traditionell und inzwischen auch hip. Vorsicht nur beim Schrubben: zu viel des Guten kann den Zahnschmelz angreifen. Also lieber nicht täglich, wie beim Grillen.
3. Kau-Stäbchen und Kräuterpaste in Indien
Statt Zahnpasta gibt’s in Indien oft selbstgemachte Mixturen mit Kurkuma, Neem oder Senföl. Und geputzt wird mit Stäbchen aus dem Neem-Baum. Ganz natürlich, und oft erstaunlich wirksam gegen Entzündungen.
4. Vietnam: Salz, Zweige und rote Zähne
Auch in Vietnam wurde (und wird) traditionell kreativ geputzt:
- In ländlichen Gegenden nutzte man Salzwasser, Holzkohle oder verbrannte Reisschalen.
- Statt Zahnbürste kamen Zahnputz-Zweige zum Einsatz – ähnlich wie in Indien oder im Nahen Osten.
- Und das Kurioseste: Das Kauen von Betelnüssen, eine jahrhundertealte Praxis, färbte die Zähne tiefrot bis schwarz – galt aber als schick! In manchen Regionen war das dunkle Lächeln früher ein Schönheitsideal.
Heute greifen die meisten Vietnames:innen natürlich zu moderner Zahnpasta – aber die alten Methoden sind immer noch Teil der kulturellen Erinnerung (und manchmal der Hausapotheke).
5. Zähnekauen mit Käse – Wer hat’s erfunden?
Käse als Zahnpflege? Klingt verrückt, wirkt aber: Käse neutralisiert Säuren und stärkt den Zahnschmelz. Vor allem Hartkäse wie Cheddar ist da ein echter Zahnschützer. Bonus: lecker ist’s auch noch. Die Schweizer wissen es halt am Besten.
6. Ölziehen – Mundspülung auf ayurvedisch (Indien, weltweit im Wellness-Hype)
Öl im Mund klingt gewöhnungsbedürftig – aber viele schwören auf die reinigende Wirkung. 10–20 Minuten mit Kokos- oder Sesamöl im Mund „ziehen“, dann ausspucken. Soll entgiften, aufhellen und die Mundflora happy machen.
7. Salz und Asche – minimalistische Zähneputzen (diverse indigene Kulturen)
Ein Mix aus Asche und Salz war (und ist) in manchen Regionen eine günstige und natürliche Zahnpasta-Alternative. Richtig angewendet, funktioniert’s – zu häufig allerdings kann’s auch zu rau für die Zähne sein.
8. Japanische Zahnpflege: Minimalistisch, aber regelmäßig
In Japan wird mit weichen Bürsten und direkt nach dem Essen geputzt. Öffentliche Zahnputzstationen sind keine Seltenheit. Und Zahnpasta mit Grüntee-Aroma? Ganz normal!
Fazit: Zähne putzen geht auch wild!
Ob mit Zweig, Öl oder Käse – Zahnpflege ist überall ein bisschen anders. Und manchmal lohnt es sich, über den Tellerrand (oder die Zahnbürste) hinauszuschauen. Vielleicht probierst du ja mal was aus? Aber hey – bitte nicht die Holzkohle aus’m Kamin nehmen.