Kinderzahnpflege – Das 1×1 für mehr Erfolg
Ganz entspannt (na ja, meistens)
Zähneputzen mit Kindern ist manchmal wie ein kleines Abenteuer: Die Zahnbürste wird als Kaugummi missbraucht, die Zahnpasta endet im Ohr, und du fragst dich wieder mal: „Mach ich das eigentlich richtig?“
Keine Sorge – du bist nicht allein. Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Zahnpflege bei Kindern – verständlich, alltagstauglich und mit ein paar echt hilfreichen Tipps.
Wie oft sollte man die Zahnbürste wechseln?
Auch wenn die Zahnbürste deines Kindes ein treuer Begleiter ist – sie ist kein Langzeitfreund. Alle 6 bis 8 Wochen ist ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel. Spätestens dann sehen die Borsten auch nicht mehr frisch aus, sondern eher wie explodierte Pommes.
Wenn dein Kind besonders gerne auf der Zahnbürste herumkaut (kommt vor – sehr sogar), solltest du sie eventuell noch früher austauschen. Fransen die Borsten aus, reinigen sie nicht mehr richtig und können das empfindliche Zahnfleisch reizen. Und: Nach einer Erkältung, Magen-Darm oder ähnlichen Abenteuern gilt – lieber einmal zu viel als zu wenig wechseln.
💡 Tipp: Wähle kinderfreundliche Zahnbürsten mit weichen Borsten und kleinem Kopf – am besten mit Tieren, Glitzer oder Held*innen drauf. Denn: Eine coole Zahnbürste ist oft schon die halbe Miete.
Warum beißen Kinder auf Zahnbürsten?
Zuerst die gute Nachricht: Es ist völlig normal. Viele Kinder nutzen die Zahnbürste nicht nur zum Putzen, sondern auch als Kauspielzeug. Kein Protest, sondern:
- Beim Zahnen lindert das Kauen den Druck im Zahnfleisch.
- Kinder entdecken die Welt eben mit dem Mund – Zahnbürsten eingeschlossen.
- Und weil Feinmotorik erst geübt werden muss, gibt das Beißen zusätzliche Stabilität.
Das heißt nicht, dass du es einfach laufen lassen musst. Gerade bei älteren Kindern kann ein Gespräch über das richtige Putzen helfen. Manchmal ist auch der Umstieg auf eine elektrische Kinderzahnbürste sinnvoll – die ist spannender und macht das Herumkauen uninteressanter.
Die besten Bücher zum Thema Zähneputzen
In unserem Post Mein Kind und Zähneputzen haben wir dir ja bereits ein paar Tipps gegeben zum Gelingen des Zähneputzens. Hier wollten wir direkt nochmal ein paar Bücher verlinken, die echte Zahnretter sein können. Sie machen das Zähneputzen greifbar, lustig und alltagstauglich. Hier ein paar Empfehlungen, die in keinem Badezimmer (oder Kinderzimmer) fehlen sollten:
- „Zähne putzen, Pipi machen“ – Sandra Grimm
Ein interaktives Mitmachbuch für die Kleinsten ab 18 Monaten – mit vielen Klappen und liebevoll illustriert.
👉 Bei Amazon ansehen - „Conni geht zum Zahnarzt“ – Liane Schneider
Klassiker aus der Conni-Reihe. Nimmt Kindern die Angst vor dem Zahnarzt und erklärt, warum Putzen wichtig ist.
👉 Bei Amazon ansehen - „Zähneputzen ist uncool!“ – Sophie Schoenwald
Eine wunderbar witzige Geschichte über Tiere, die keine Lust aufs Zähneputzen haben. Ideal für Kinder ab 3 Jahren.
👉 Bei Amazon ansehen - „Karius und Baktus“ (modernisiert)
Der Klassiker in neuem Gewand – perfekt, um zu zeigen, was im Mund passiert, wenn man nicht putzt.
👉 Bei Amazon ansehen
Diese Bücher helfen, das Zähneputzen in eine tägliche Geschichte zu verwandeln – mit Happy End für die Zähne.
Wie lange soll man eigentlich nachputzen?
Die kurze Antwort: Bis dein Kind sicher schreiben, Schleifen binden und winzige Lego-Teile sortieren kann – also etwa bis zum 8. oder 9. Lebensjahr. Fast so lange wie es Eltern in den meisten Familien beim Spielsachen-Wegräumen machen …
Warum so lange? Weil Kinder erst dann die nötige Feinmotorik haben, um auch schwer erreichbare Stellen gründlich zu reinigen – vor allem die hinteren Backenzähne und die Zahnzwischenräume. Auch die KAI-Regel (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen) hilft beim systematischen Putzen. Aber: Nachputzen bleibt Pflicht, auch wenn das Kind behauptet, „alles geputzt“ zu haben (Spoiler: hat es meistens nicht).
👉 Mehr Infos findest du auch direkt bei Oral-B
Zahnseide bei Kindern – echt schon nötig?
Ja, definitiv. Sobald im Milchgebiss zwei Zähne dicht aneinanderstehen, kommt die Zahnbürste nicht mehr überall hin, und die fiesen Kariesbakterien freuen sich. Zahnseide wird in vielen Familien leider zu selten eingesetzt, weil sie nur von den Eltern durchgeführt werden kann. Kinder selbst schaffen das meistens erst ab dem Grundschulalter – und selbst dann braucht’s oft Hilfe.
Worauf du achten solltest:
- Zahnseide ab dem ersten Zahnkontakt anwenden (auch im Milchgebiss)
- Eltern müssen aktiv unterstützen
- Es gibt kindgerechte Zahnseide-Sticks – ab ca. 6 Jahren super geeignet
- Am besten abends einbauen – als fester Teil der Routine
Spielerische Elemente helfen auch hier: Zahnputz-Songs, kleine Zahnmonster, ein Zahnseide-Belohnungs-Stickerheft? Alles erlaubt!
Fazit: Zahnpflege mit Kindern: Perfektion vergessen, dafür mit umso mehr Herz angehen
Zähneputzen mit Kindern ist nicht immer ein glatter Durchlauf, aber mit etwas Geduld, Humor und der richtigen Ausstattung wird’s zur festen Familienroutine. Wichtig ist vor allem:
- Zahnbürste regelmäßig austauschen (alle 6–8 Wochen)
- Nachputzen bis ins Grundschulalter einplanen
- Zahnseide nicht vergessen – auch wenn du’s selbst machen musst
- Bücher, Rituale und Humor als tägliche Zahnputzhelfer nutzen
Und wenn es mal nicht so klappt? Durchatmen und lächeln, morgen ist auch noch ein Zahnputztag. 😄
Deine Zahnarztpraxis Reiniger