Fluorose bei Kindern

Fluorose bei Kindern: Wenn zu viel des Guten den Zähnen schadet

Fluorid gilt als echter Held in Sachen Zahngesundheit. Es stärkt den Zahnschmelz, schützt vor Karies und ist aus der täglichen Zahnpflege kaum wegzudenken. Doch wie bei (leider) vielen Dingen im Leben gilt: Zu viel des Guten kann schaden.

Wenn Kinder über längere Zeit zu viel Fluorid aufnehmen, kann das zu Fluorose führen – einer Veränderung des Zahnschmelzes, die meist durch weiße oder bräunliche Flecken auf den Zähnen sichtbar wird.

Was passiert bei einer Fluorose?

Während der Zahnentwicklung (ungefähr vom 1. bis zum 7. Lebensjahr) bildet sich der Zahnschmelz. Zahnschmelz ist die äußere Schutzschicht der Zähne. Wird in dieser Zeit zu viel Fluorid aufgenommen, gerät die Mineralisierung aus dem Takt.

Der Zahnschmelz wird unregelmäßig aufgebaut, es entstehen kleine Poren, die später als weißliche oder matte Flecken sichtbar sind. In schwereren Fällen können sich bräunliche Verfärbungen oder sogar rau wirkende Oberflächen zeigen.

Diese Veränderungen sind meist kosmetischer Natur, doch stark poröser Zahnschmelz kann seine Schutzfunktion verlieren. Das ist wenn das Risiko für Karies und Zahnerosion steigt.

Fluoridüberdosierung? Klingt schlimmer als es ist!

Die häufigste Ursache einer Fluorose ist eine dauerhaft zu hohe Fluoridzufuhr während der Zahnentwicklung.

Zu den wichtigsten Quellen für Flourid zählen:

  • Kinderzahnpasta: Schon eine erbsengroße Menge reicht aus! Zu viel Zahnpasta oder das Herunterschlucken beim Putzen kann schnell zur Überdosierung führen.
  • Trinkwasser: In manchen Ländern ist Leitungswasser mit Fluorid angereichert. In Kombination mit Zahnpasta oder Tabletten kann das zu viel werden. In Deutschland ist das nicht der Fall, wie einer unserer Artikel erklärt.
  • Fluoridtabletten: Diese sollten nur nach Rücksprache mit Arzt oder Zahnarzt gegeben werden, um Doppelgaben zu vermeiden.

Besonders gefährdet sind Kinder zwischen 1 und 7 Jahren, da sich in dieser Zeit der bleibende Zahnschmelz bildet.

Fluorose bei Kindern
Bildquelle: Towfiqu Barbhuiya auf Pexels

Wie erkenne ich Fluorose bei meinem Kind?

Haltet nach den folgenden Anzeichen Ausschau:

  • Kleine weiße Flecken auf den Zähnen (häufig an den Vorderzähnen)
  • Matte oder unregelmäßige Oberflächen
  • In schwereren Fällen bräunliche Verfärbungen oder feine Vertiefungen

Diese Veränderungen sind meist harmlos, aber sollten vom Zahnarzt angeschaut werden, um andere Ursachen auszuschließen.

Eltern aufgepasst! So beugt ihr Fluorose vor

Zum Glück lässt sich Fluorose mit ein paar einfachen Maßnahmen vermeiden:

  1. Fluoridmenge kontrollieren: Für Kinder bis 6 Jahre reicht eine reiskorngroße Menge Zahnpasta (mit 1000 ppm Fluorid). Ab dem Schulalter kann es dann eine erbsengroße Menge sein.
  2. Mit Kinderarzt oder Zahnarzt sprechen: Lasst prüfen, ob zusätzliche Fluoridtabletten wirklich nötig sind.
  3. Zahnpasta kindersicher aufbewahren: So manche Zahnpasta schmeckt und leuchtet wie eine Süßigkeit – das lädt zum Naschen und Schlucken der Zahnpasta ein.
  4. Trinkwasser testen: Hierzulande besteht keine Gefahr. Aber wenn ihr beispielsweise in England, Spanien oder Irland wohnt (um nur wenige Länder zu nennen) – erkundigt euch besser über den Fluoridgehalt.

Häufige Fragen zu Fluorose

Kann Fluorose behandelt werden?

Leichte Formen müssen oft gar nicht behandelt werden. Bei störenden Flecken kann der Zahnarzt eine professionelle Politur oder ein Bleaching durchführen.

Moment mal! Bleaching bei Kindern? Definitiv nicht. Nur bei Erwachsenen. Wir raten Zahnaufhellungen erst bei Menschen ab 18 durchzuführen. Erst dann sind die Zähne vollständig ausgereift und das Risiko, den Zahnnerv zu schädigen, ist dann geringer.

Ist Fluorid gefährlich für Kinderzähne?

Nein. In der richtigen Menge ist Fluorid sogar unverzichtbar für gesunde Zähne. Nur eine dauerhafte Überdosierung kann problematisch werden.

Fassen wir nochmal zusammen:

Fluorid schützt, aber nur in der richtigen Dosis.
Fluorose entsteht, wenn Kinder während der Zahnentwicklung dauerhaft zu viel Fluorid aufnehmen.
Wer die Zahnpasta-Menge beachtet, und sich regelmäßig zahnärztlich beraten lässt, schützt die Kinderzähne optimal – damit sie stark, gesund und strahlend bleiben. Für ein Kinderlachen, das dich um den Finger wickelt.

Deine Zahnarztpraxis Reiniger

Headerbild Quelle: Prawny auf Pixabay

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