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Das menschliche Gebiss

Oder, worüber du noch nie nachgedacht hast

Zähne und das Gebiss werden oft nur stiefmütterlich behandelt und wenig thematisiert, dabei stecken hier große evolutionäre Prozesse und ein kluger Kopf dahinter.

Das menschliche Gebiss ist ein hoch spezialisiertes System, das essenzielle Aufgaben bei der Nahrungsaufnahme, der Sprachbildung und der Gesichtsästhetik übernimmt. Es besteht aus unterschiedlichen Zahntypen, die jeweils bestimmte Funktionen erfüllen, und einem komplexen inneren Aufbau, der Stabilität, Schutz und Sensibilität vereint.

1. Das bleibende Gebiss des Erwachsenen

Ein vollständiges Erwachsenengebiss besteht aus insgesamt 32 Zähnen, die auf Ober- und Unterkiefer gleichmäßig verteilt sind. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

  • 8 Schneidezähne (Incisivi)
  • 4 Eckzähne (Canini)
  • 8 Prämolaren (vordere Backenzähne)
  • 12 Molaren (hintere Backenzähne) – inklusive der vier Weisheitszähne

Diese Anordnung ermöglicht eine effiziente Verarbeitung der Nahrung: vom Abbeißen über das Zerkleinern bis hin zum Mahlen und Kauen.

2. Zahntypen und ihre spezifischen Eigenschaften

Schneidezähne

Die Schneidezähne befinden sich im vorderen Bereich des Gebisses. Ihre flache, scharfe Schneidekante dient dem Abbeißen von Nahrung. Sie sind besonders wichtig für die Aussprache und die Ästhetik des Lächelns, sind sie doch das Erste was einem bei unseren Mitmenschen ins Auge stechen, wenn sie den Mund aufmachen.

Eckzähne

Direkt neben den Schneidezähnen befinden sich die Eckzähne, die durch ihre spitze Form auffallen. Sie sind für das Festhalten und Zerreißen von Nahrung zuständig und zeichnen sich durch besonders starke Wurzeln aus.

Prämolaren

Die vorderen Backenzähne haben in der Regel zwei Höcker und eine größere Kaufläche als Schneide- oder Eckzähne. Sie dienen dem Zerkleinern der Nahrung und stellen den Übergang zu den größeren Mahlzähnen dar.

Molaren

Die hinteren Backenzähne oder Molaren sind die größten Zähne im Gebiss. Mit ihren mehreren Höckern sind sie ideal zum Mahlen und Zermahlen der Nahrung geeignet. Die dritten Molaren – besser bekannt als Weisheitszähne – treten häufig verspätet oder gar nicht in Erscheinung und müssen nicht selten entfernt werden.

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Foto von Engin Akyurt

3. Der Zahn im Querschnitt: Aufbau und Funktion

Ein Zahn besteht aus drei anatomischen Hauptteilen. Gehen wir einmal einen einzelnen Zahn von oben nach unten durch:

a) Zahnkrone (Corona dentis) ganz oben

Die Krone ist der sichtbare Teil des Zahns, der aus dem Zahnfleisch hervorragt. Sie ist von Zahnschmelz bedeckt – der härtesten Substanz im menschlichen Körper. Der Schmelz schützt den Zahn vor mechanischer Abnutzung und Säureeinwirkung, kann sich jedoch bei Schädigung nicht selbst regenerieren.

b) Zahnhals (Cervix dentis) – mittig

Der Zahnhals bildet den Übergangsbereich zwischen Krone und Wurzel. Er ist von Zahnfleisch bedeckt und bei gesundem Zahnfleisch nicht sichtbar. In diesem Bereich treffen Zahnschmelz und Wurzelzement aufeinander.

c) Zahnwurzel (Radix dentis) – ganz unten

Die Wurzel ist im Kiefer verankert und sorgt über den Wurzelzement und die sogenannte Wurzelhaut für die feste Einbettung im Zahnfach (Alveole). Im Inneren der Wurzel verläuft der Wurzelkanal, der Blutgefäße und Nerven enthält und in das Zahnmark (Pulpa) mündet.

4. Schichten des Zahns

Jetzt gehts ins Innere:
Ein Zahn ist aus mehreren Schichten aufgebaut, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen:

  • Zahnschmelz: äußerste, sehr harte Schutzschicht, die der oft harten Nahrung gegenhalten muss
  • Dentin (Zahnbein): bildet die Hauptmasse des Zahns, ist weniger hart und enthält feine Kanälchen, die Reize weiterleiten
  • Pulpa (Zahnmark): enthält Nerven und Blutgefäße, versorgt den Zahn mit Nährstoffen und ist schmerzempfindlich
  • Wurzelzement: bedeckt die Zahnwurzel und dient der Befestigung im Kieferknochen

5. Milchgebiss und Zahnwechsel

Angelegt wird das Gebiss erstaunlicherweise bereits während sich das Kind noch im Mutterleib befindet. Das sogenannte Milchgebiss mit 20 Zähnen entwickelt sich dann ab dem sechsten Lebensmonat. Es wird etwa ab dem sechsten Lebensjahr schrittweise durch das bleibende Gebiss ersetzt. Der Zahnwechsel ist meist bis zum zwölften Lebensjahr abgeschlossen, mit Ausnahme der Weisheitszähne, die später durchbrechen können.

Faszination Zahn

Das menschliche Gebiss ist ein geniales Zusammenspiel aus unterschiedlichen Zahntypen, jeder mit klarer Funktion und individueller Struktur. Ein gesunder Zahn besteht aus mehreren Schichten, die ihn schützen, ernähren und seine Funktion ermöglichen.

Dieses Wissen ist nicht nur für uns medizinische Fachkräfte, sondern auch für die tägliche Mundhygiene und Gesundheitsvorsorge von großer Bedeutung. Wir finden, dass das Wissen rund um die Zähne ruhig mehr Beachtung finden sollte! Dann klappt es auch besser mit dem Zähneputzen.

Deine Zahnarztpraxis Reiniger

Quelle Headerbild: Mike Jones von Pexels.com

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